Theater


Beim TSV Inneringen wird mindestens seit 1899 Theater gespielt. Anfangs führte der damalige Turnverein ein „Faßnachtsspiel“ also ein Theaterstück zur Fasnetszeit auf. So ist im Protokollbuch unter dem 21. Januar 1900 folgendes vermerkt:

Es wurde beschlossen wieder ein Faßnachtsspiel aufzuführen im Verein welches vom Turnrat bestimmt wird.

Seit 1905 wurde das Theater im Rahmen einer „Christbaumfeier“ aufgeführt, im Regelfall am Stefanstag (26. Dezember), manchmal auch am Dreikönigstag.

In den Kriegsjahren 1915 – 1918 und ab 1938 ruhte der Spielbetrieb, seit 1946 wird in Inneringen aber durchgehend an Weihnachten Theater gespielt.

Nach dem Krieg gab es sogar zwei Theatergruppen im Ort:  Die Katholische Jugend, später KJG, spielte wie der Turnverein bzw. TSV an Stefanstag und an Neujahr Theater. Dass sich hierdurch eine gewisse „Konkurrenzsituation“ ergab, liegt auf der Hand. Im Rahmen der Monatsversammlung des Turnvereins am 8. November 1953 rief der damalige Bürgermeister Johann Georg Brandstetter dazu auf, die beiden Theatergruppen des Turnvereins und der „sogenannten Katholischen Jugend“ zu vereinigen. Diesem Aufruf schloss sich der Verein jedoch nicht an, die beiden Gruppen konkurrierten bis Mitte der 1990er Jahre um die Gunst der Zuschauer. Der Turnverein / TSV spielte bis 1982 im Saal des Gasthauses Schwanen, die KJG im Adlersaal. Ab 1983 spielte der TSV in der Albhalle, die Theatergruppe der KJG spielte in den 1990er Jahren im Schwanensaal.

Erstmals 1907 wurden zwei Stücke aufgeführt: Ein abendfüllender Dreiakter als Hauptstück und ein Einakter als Nachstück. Während meist ernstere Stücke als Hauptstück ausgewählt wurden, waren die Nachstücke von Anbeginn an Lustspiele, in denen der Theaternachwuchs erste Erfahrungen sammeln konnte.

Unter anderem von 1960 bis 1968 wurde auf das Nachstück verzichtet. Im Rahmen der Aufführung an Stefanstag 1968 wurde unter den Besuchern eine Umfrage durchgeführt. Dabei sprachen sich 246 von 255 Besuchern dafür aus, auch künftig an Weihnachten Theater zu spielen, 164 waren für ein ernstes, volkstümliches Stück, 46 für ein abendfüllendes Lustspiel. 168 Besucher sprachen sich dafür aus, wieder zusätzlichen einen Einakter als Lustspiel aufzuführen. Diese Tradition wurde seither beibehalten.

In den Nachkriegsjahren fungierte zunächst Hermann Flöß als Spielleiter, er hatte diese Funktion auch schon vor dem 2. Weltkrieg einige male inne. Nach dessen Unfalltod übernahm 1953 Adelbert Flöß die Spielleitung bis zu seinem heiratsbedingten Wegzug im Jahr 1958. Sein Nachfolger wurde Albert Sprißler, ab 1962 führte Anton Guhl Regie. Bei der Aufführung des „Kätchen von Heilbronn“ im Jahr 1965 wurde er von Lehrer Karl Weiler unterstützt, ab 1966 stand ihm Erwin Teufel zur Seite. Letzterer führte von 1982 an alleine Regie, ab 1989 übernahm jedoch Helmut Gluitz das Nachstück. Mitten in den Probearbeiten für das Hauptstück „Der Gesundheitsapostel“ musste Erwin Teufel aus gesundheitlichen Gründen die Regie abgeben, die altgedienten Spieler Hans Kempf und Albert Sprißler jun. sprangen für ihn ein und führten zusammen mit Helmut Gluitz (Nachstück) auch im Folgejahr Regie. 1992 und 1993 führten Siegfried Teufel und Robert Steinhart beim Hauptstück Regie, von 1994 bis  1998 war Robert Steinhart hier alleiniger Regisseur. Die Spielleitung beim Nachstück hatte von 1992 bis 1994 Dagmar Guhl inne, 1995 übernahm Siegfried Teufel und von 1996 bis 1998 sein Bruder Reinhold Teufel den Theaternachwuchs. 1999 war Reinhold Teufel Regisseur beim Hauptstück, von 2000 bis 2002 war Siegfried Flöß alleine und noch bis 2004 zusammen mit Jürgen Metzger verantwortlich für das Hauptstück. Seit 2005 ist Jürgen Metzger Leiter der Theatergruppe, unterstützt wird er von Silvia Metzger, die schon seit 1999 für das Nachstück verantwortlich ist.

Hier geht es zu einer Auflistung aller (bekannten) Stücke der Theatergruppe seit dem Jahr 1905.

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